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Die Wogen schlugen hoch in der "Linde", wenn es etwas zu feiern gab - wie hier im März 1980 die Meisterschaft in der Oberliga Südbaden. Derweil versorgte Anna (hinten rechts) unbeirrt vom Trubel  die Gäste mit Speisen und Flüssigem. Foto: Harro Hornung

16. Juni 2023. Am Donnerstag musste auf dem Sandweierer Friedhof Abschied genommen werden von Anna Findling. Anna hat, soweit dem Schreiber bekannt ist, nie ein Handball-Spiel live gesehen, und trotzdem war sie unmittelbar an der ersten Hochphase des Sandweierer Handballs beteiligt. Anna war mehr als „nur“ die Bedienung im Gasthaus „Linde“ in der Sandweierer Straße, sie war vielmehr an der Seite von Linde-Wirt Richard und dessen Frau Ruth „die gute Seele“ des Lokals, das in den 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre der Stützpunkt und die zentrale Anlaufstelle des TV Sandweier war.

Mangels eines eigenen Clubhauses (wurde 1981 eingeweiht) beziehungsweise einer spielfähigen Sporthalle mit den entsprechenden Örtlichkeiten (die Rheintalhalle existiert erst seit 1982) hielten die TVS-Handballer vor den Spielen ihre Versammlungen sowie nach den Spielen ihre Siegesfeiern (Niederlagen gab es in dieser Zeit selten!) in der Linde ab. So verfolgte und unterstützte Anna quasi in der ersten Reihe aus nächster Nähe den Durchmarsch des TVS unter Edgar Merkel von der Kreisklasse A über die Bezirksklasse, Landesliga und Verbandsliga bis in die damals drittklassige Oberliga Südbaden, in der sich der TV Sandweier unter Trainer Karl Wackershauser in der Saison 1979/80 die Meisterschaft sicherte. Der Grundstein für den Zusammenhalt der Mannschaft, der uns letztlich so stark gemacht hat, wurde zweifellos in der „Linde“ gelegt.

Anna wurde dabei von den Spielern immer respektvoll als eine Institution betrachtet, die einerseits auf den ersten Blick zwar etwas streng wirkte, die andererseits aber über einen staubtrockenen Humor verfügte. Für die Spieler galt es, sich gut mit ihr zu stellen. Wenn einen zu vorgerückter Stunde der Hunger plagte und man Lust auf ein legendäres Linde-Schnitzel, eine abgezogene Rote, einen Wurstsalat oder einfach ein Paar Wienerle hatte, lag es schließlich an Anna, die Bestellung an- und aufzunehmen und an die Wirtin Ruth weiterzuleiten, die dann ihrerseits in der Küche zur Tat schritt. 

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Die "Linde" im Sandweierer Ortszentrum war viele Jahre die Anlaufstelle der TVS-Handballer. Foto: Daniel Merkel

Es waren wunderbare Zeiten damals in der „Linde“ – und das sagt der Schreiber nicht nur im verklärten Rückblick. Es war wirklich so! Wir Handballer hatten bei Richard, Ruth und Anna praktisch Narrenfreiheit und fühlten uns in der gemütlichen Dorfwirtschaft in der Ortsmitte wie im eigenen Wohnzimmer.

Dass dabei bisweilen im Siegestaumel über die Stränge geschlagen wurde, hat uns niemand krummgenommen. Wenn der Humpen (gibt’s sowas heute noch?) kreiste und Kurt zeigte, wie lang der Bart von Kaiser Barbarossa war, näherte sich die Stimmung dem Höhepunkt – und davon gab es viele.

Dazu wurde reichlich gesungen. Nicht selten wurde dabei auch das Loblieb auf die Frau angestimmt, die unermüdlich die Speisen und Getränke ranschaffte. „Tante Anna, Tante Anna, Du bist die schönste Frau der Welt, so wie Du gebaut bist“, tönte dann der alte Schlager durch den Saal, was auch die sonst so ernst und stets konzentriert wirkende Anna Findling zum Lachen brachte.

Viele schöne Stunden waren das – und dafür sagen die nun auch schon etwas in die Jahre gekommenen Handballer: „Vielen Dank Anna!“    (aufgeschrieben von Daniel Merkel)

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Oberliga-Meister 1979/80, die "Linde" stand kopf - und Anna beim Servieren mittendrin. Foto: Harro Hornung

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